Der letzte Trail

Unser Faires Lager

 

Der Morgen war etwas verschlafen. Auch in der Küche. Wir erhielten zum Frühstück noch eine Tüte voll Köttbullar für das Mittagessen. Aber wir hatten bereits welche und zwei Tüten Köttbullar sind wirklich etwas viel für 5 Fleischfresser.

Nichtsdestotrotz schritten wir tapfer voran in den letzten ganzen Tag Vässarö. Daniel empfing uns für den Nature-Trail. Den originalen Nature-Trail (es gibt einige Versionen davon). Er erzählte uns über die Flora und Fauna von Schweden, aber auch mit starkem Bezug auf die Insel. Es war sehr interessant zu hören wie die Insel gepflegt wird. Einige Bäume sind schon über 150 Jahre alt und schon 3 Mal umgefallen in ihrem Leben. Dann wachsen sie einfach nach oben wieder weiter. Auch spannend war die unglaubliche Vielheit von Ameisenhaufen und deren enorme Grösse. Die Ameisen bekriegten aber einen Teil der Pioniere, was diese nicht ganz so toll fanden.

Auch spannend war, wie viele Wörter für Pflanzen und Tiere sich in schwedisch und schweizerdeutsch ähnlich sind. Eik ist zum Beispiel Eiche und Elk ist Elch. Der Trail führte uns tief in die wilde Gegend von Vässarö.

 

Der Mittag gestaltete sich sehr anspruchsvoll. Wir haben neue Nachbarn bekommen, welche auch aus der Region von Basel sind. Es sind sogar einige bekannte Gesichter darunter. Selbstverständlich haben wir unsere Küche mit den Ramsteinern zusammengelegt. Wir mussten nämlich auf Gas umsteigen, da die Waldbrandgefahr zur hoch geworden ist. Das Kochen war also weniger spassig als sonst.

Der Mittag reichte gerade noch für ein grosses Gruppenfoto mit den Ramstein-Pios. Dann durften diese Kanufahren gehen. Wir bereiteten alles für unseren "Faires-Lager- Block" vor und warteten vergebens auf Besucher, welche an unserem Block teilnahmen. Aber aufgeben war nicht in unserem Sinne und so schickten wir erneut Botschaft ans Program-Office, dass wir unseren Block auf den Abend schieben und alle herzlich eingeladen sind. Unser Bote brachte frohe Kundschaft zurück. Er hatte erfahren, dass die Staff-Mitglieder am Abend zuvor bis in die Morgenstunden gearbeitet hatten und heute alles etwas Kopf stand. Deshalb hatten sie keine Zeit gehabt um vei uns vorbeizuschauen. Sie waren aber nach wie vor sehr erfreut über die Einladung und der Abend passte ihnen zeitlich viel besser.

 

Mit diesem Wissen machten wir uns an den Abriss von unserem Lagerplatz. Die Pioniere arbeiteten sehr speditiv voran und so war bald alles abgebaut. Das Sortieren vom Material, Wiedereinpacken, Umpacken und Umstrukturieren kostete aber dennoch viel Zeit. Gegen Abend mussten die Leiter wieder an eine Leitersitzung und das Schlussgespräch mit dem Camp-Office führen. So verabschiedeten sie sich und die Pioniere kochten noch einmal mit den Nachbarn das Abendessen.

Gegen 20:00 Uhr wurde es noch einmal hektisch. Denn wir wollten unser "Faires Lager" präsentieren. Es kamen aber erneut keine Besucher und wir liessen schon die Köpfe hängen, als dann doch ein paar Schweden auf unseren Lagerplatz traten. Wir haben uns wohl immer noch nicht daran gewöhnt, dass bei den Schweden 5-10 Minuten nicht so sehr ins Gewicht fallen. Die Gruppe bestand aus jungen Erwachsenen, deutlich Erwachsenen und zwei klienen Mädchen. Etwas verlegen wurde gefragt, ob die Mädchen zu jung seien, was wir sofort verneinten. Es konnte also mit unserem Block los gehen.

 

Wir recykelten diversen Müll von einem Müllberg mit einer Staffette. Die 3 nachhaltigen Superhelden zeigten uns wie es geht. Die Schweden waren mit vollem Eifer dabei. Was sie an Zeit für das Übersetzen der Regeln für die Mädchen "verloren", machten sie mit Tempo und Motivation 100 mal wieder wett.

Das Anschliessende Planen-Volleyball stiess auf grosse Begeisterung. Vorallem, da wir es am Anfang mit Wasserballons gespielt haben. Das Platzen der Ballons brachte die Mädchen zum strahlen und die "Grossen" zum lachen. Nach und nach wurden alle verschwenderischen Spielmaterialien in nachhaltige ausgetauscht um so zu verdeutlichen, dass auch beim Spielen Nachhaltigkeit wichtig ist. Die Punkte wurden mithilfe von einer Upcykling-Punktetafel festgehalten.

Wichtig ist aber auch, dass man Spiele auch gänzlich ohne Material spielen kann. So hängten wir ein Bömbli-Spiel an. Die Bombe in der zweiten Runde war das ältere Mädchen. Sie genoss es sichtlich, zwischen den Fingern durch zu lugen und im richtigen Moment, mit einem Peng, die Spieler ihrer Wahl aus dem Spiel zu katapultieren.

Die Mädchen waren traurig als der Block fertig war. Sie hätten mit uns noch lange weitergespielt. ABer wir mussten ja auch noch unseren Platz fertig aufräumen. Es kam wie es kommen musste. Natürlich war der Abend der einzige bewölkte Abend und es wurde schon früh relativ dunkel. Dennoch kamen wir um Mitternacht herum zu einem Ende. Stitch kühlte sich noch mit einem Schwumm im Meer ab und wurde danach freundlichst von Atom gebeten noch ein Kapitel der Geschichte vorzulesen. So Endete dieser letzte ganze Tag in Vässarö.

Zsukart Airbrush  zsukart@gmail.cominfo@zsukart.com